Herkunft:

 

Die ursprüngliche Heimat der Tabakpflanze ist Amerika, wo die Indianer vor Hunderten von Jahren den Tabak für kultische und rituelle Zwecke nutzten aufgrund seiner berauschenden Wirkung. In der Karibik rauchten Indianer eine Pflanze in einer Pfeife, die sie Tambaku nannten. Bei der Ankunft 1492 von Kolumbus in Amerika wurde die Pflanze dann nach dem Namen der Pfeife Tabak genannt. 

Mit der Rückkehr von Kolumbus gelangte der Tabak nach Europa. Der französische Diplomat Jean Nicot entdeckte die hohe Heilkraft des Tabaks und nannte den Tabak Wunderkraut. Vor allem wurde der Tabak bei Infektionskrankheiten, Hautverletzungen, Geschwüre, angewandt wegen seiner antibiotischen, keimtötenden Wirkung. Um 1560 brachte Nicot die Tabakpflanze aus der Hafenstadt Lissabon an den französischen Hof, wo die Tabakpflanze als medizinisches Allheilmittel für vielerlei Beschwerden und Krankheiten schnell Karriere machte. Zu Ehren des französischen Diplomaten Nicot wurden später die Tabakpflanze mit dem lateinischen Namen „Nicotiana“ und ihr alkaloider Hauptwirkstoff „Nicotin“ genannt. Das Nikotin wirkt auf die Nerven.

Um 1600 galt Tabak als eines der bestwirksamsten Heilmittel und wurde neben dem Inhalieren (Rauchen) auch in zahlreichen Salben, Pasten, Lösungen und Tinkturen etc. als Arzneimittel verwendet.

Geschätzt wurden auch die beobachteten Wirkungen auf Geist und Psyche, wie Zunahme der Konzentration, Aktivierung der Lebenskräfte und Erfrischung der Sinne.

Die Regierenden und Händler erkannten schnell, dass mit dem Tabakhandel enorme Gewinne und Geldmengen erwirtschaftet werden konnte. Zuerst wurde der Tabakhandel für die Allgemeinheit verboten und dann wurden hohe Steuern für die Einfuhr verlangt. In gewissen Ländern wie z.B. Österreich wurde der Tabakhandel nur durch den Staat geduldet, es entstand ein Tabakhandelsmonopol.

Gegen Ende des 19. Jahrhundert stieg der Verbrauch von Zigaretten sprunghaft an. Verbreitung fanden die Zigarette und der Tabak durch den ersten Weltkrieg. Viele Soldaten lernen das Rauchen an der Front kennen, die Zigarette wurde als Erhaltungsmittel der Kriegsmoral lebenswichtig.

Nach dem zweiten Weltkrieg verbreitete sich die Zigarette sehr stark, sie galt als schick und modern und passte ins Bild der modernen Zeiterscheinung. Alles veränderte sich schlagartig Arbeit, Essen, Freizeitbeschäftigung, Reisen, etc. Man wollte neue Strukturen zu den alten eingefahren Strukturen schaffen und die Zigarette war Bestandteil der Erschütterung traditioneller Werte.

Die Zigarette und der Tabak wurden in der Art und Weise der ursprünglichen Herstellung und Verwendung unsachgemäß verwendet. Gewisse Gesundheitsrisiken anhand von Studien wurden belegt und das veranlasste Regierungen Maßnahmen zu setzen den Tabakkonsum einzuschränken. 25% der Weltbevölkerung raucht (in Deutschland und Österreich sind es 35% der Gesamtbevölkerung).

Heute haben der Tabak und das Rauchen ein sehr negatives Image. Schuld daran ist nicht die Pflanze selbst, die einmal in Europa als Wunderkraut bezeichnet wurde, sondern der Mensch, der den Tabak unsachgemäß angewendet hatte. Bei den Schamanen im Amazonasgebiet gilt der Tabak auch heute noch als Wunderkraut und hat magische Eigenschaften.