KLIMA  -  Regnet es im Regenwald immer?

Der Wald im Amazonasgebiet wird von den Einheimischen SELVA genannt, was übersetzt Dschungl heißt. Andere Begriffe für den Amazonaswald sind Urwald und Regenwald.

 

Als Regenwald bezeichnet man einen Wald, wo durchschnittlich eine stimmte Menge an Niederschläge fällt. Es fällt immer mehr Niederschlag, als es verdunstet, dadurch ist eine hohe Luftfeuchtigkeit die Folge. Das überschüssige Wasser wird von dem Amazonas und seinen Nebenflüssen ins Meer weitergeleitet.

 

Statt 4 Jahreszeiten wie in Europa gibt es 2 Jahreszeiten, die Regenzeit und die Trockenzeit. Im Äquatorbereich, wo sich der Amazonas ca. befindet, ist die Regenzeit von November bis April und die Trockenzeit von Mai bis Oktober.

Die Einheimischen nennen manchmal die 2 Jahreszeiten Sommer und Winter. Wenn in Europa Sommer ist, ist im Amazonasgebiet Winter, die Trockenzeit. Wenn in Europa Winter ist, ist im Amazonasgebiet Sommer, die Regenzeit.

 

In der Regenzeit regnet es im Schnitt jeden Tag, größere Mengen und längere Zeit. In der Trockenzeit regnet es ebenfalls, nur geringere Mengen und geringere Dauer. Es kann in der Trockenzeit vorkommen, dass es in einigen bestimmten Teilen des Amazonasgebietes einige Tage nicht regnet, dafür regnet es aber dann in anderen Teilen des Amazonasgebietes.

 

Irgendwo im großen Regenwald des Amazonasgebietes regnet es immer, auch in der Trockenzeit!

 

 

Wie sieht es im Amazonasurwald aus?

Stundenlang kann man über dem Amazonasregenwald fliegen ohne eine Ortschaft zu sehen
Stundenlang kann man über dem Amazonasregenwald fliegen ohne eine Ortschaft zu sehen
Undurchdringbares Dickicht ist charakteristisch
Undurchdringbares Dickicht ist charakteristisch
Der Urwald von unten
Der Urwald von unten

An vielen Stellen ist der Urwald so dicht, dass es umöglich ist als Wanderer weiterzukommen. Man muss sich mit einem Buschmesser den Weg freischlagen und das dauert sehr lange (ca. für 1 Meter Weg freischlagen, braucht man 1 Stunde). Um im Urwald weiterzukommen benutzt man gewisse vorgegebene Wege, die schon viele Jahre existieren und von Menschen in den Urwald hineingeschlagen wurden.

Typischer Urwaldweg, der von den Einheimischen benutzt wird
Typischer Urwaldweg, der von den Einheimischen benutzt wird
An manchen Stellen im Urwald ist ein Durchkommen unmöglich
An manchen Stellen im Urwald ist ein Durchkommen unmöglich

 

Immer wieder gibt es kleine Urwaldbäche mit kristallklaren Wasser, dass trinkbar ist.

Tausende kleine Urwaldbäche, wie diesen gibt es
Tausende kleine Urwaldbäche, wie diesen gibt es
Urwaldbach mit klarem Wasser
Urwaldbach mit klarem Wasser

Einheimische müssen diese kleinen Urwaldbäche überqueren, meist nutzen sie umgefallene Baumstämme, um über die Bäche zu balancieren, ohne nass zu werden.

  

Diese Bäche münden in kleinere Flüsse und dann später in den Amazonas.

Kleinerer typischer Urwaldfluss
Kleinerer typischer Urwaldfluss

Wenn man sich im Urwald verlaufen hat, braucht man nur dem Wasser folgen. Jeder Bach bzw. Fluss mündet irgendwann aus dem tiefsten, undurchdringlichen Dickicht des Dschungels in die Zivilisation.

 

Nur 3% aller Bäume im Regenwald sind groß, über 30 Meter hoch.

Einige hohe Bäume können im Urwald bis 80 Meter hoch werden. Einige Bäume des Regenwaldes erreichen ein Alter von 1000 Jahren (das Durchschnittsalter größerer Bäume ist 300 Jahre). Der Durchmesser kann bis zu 10 Meter betragen.

Baumstamm eines Urwaldriesen Durchmesse ca. 3 Meter
Baumstamm eines Urwaldriesen Durchmesse ca. 3 Meter

Die warme Zeit im Urwald ist die Regenzeit (Durchschnitt 25 - 30 Grad), die höchste Temperatur kann bis 40 Grad sein. Die kalte Zeit ist die Trockenzeit (Durchschnitt 20 - 25 Grad), die niederste Temperatur kann bis 10 Grad sein. Durch die Feuchtigkeit wirken die 10 Grad wie Minusgrade und diese niederen Temperaturen stellen eine echte Herausforderung für die Menschen und Tiere dar. Bei länger dauernden Kälteperioden (die sehr selten sind) kann dies für die Lebewesen lebensbedrohend sein.

Riesenseerose, Victoria Regina, das Markenzeichen und Aushängeschild der Pflanzen des Amazonasgebietes. Durchmesser bis 3 Meter, kann das Gewicht einer leichten Person tragen. In den letzten 10 Jahren wurden rund 1000 neue Pflanzen- und Tierarten im Amazonasgebiet entdeckt.

Starke Regenfälle und Gewitterstürme gibt es im Amazonasgebiet öfter. Innerhalb kürzerster Zeit stürzen dann viele Bäume und Äste im Urwald um. Das ist für die Menschen und Tiere eine große Gefahr, deshalb sollte und muss man rechtzeitig einen geeigneten Unterschlupf suchen. Jedes Jahr gibt es Tote und Schwerverletzte durch Baumsturz. 

Nebel kommt in der Früh sehr häufig vor, meist bedeutet dies, dass das Wetter im späteren Tagesverlauf sehr schön und heiß wird. Die Bootsschiffahrt am Amazonas, die größenteils ohne Navigationsinstrumente fährt, richtet ihren Reiseplan nach den Wetterverhältnissen. Bei sehr starken Regen und dichten Nebel am Fluss fährt man zum Ufer und wartet ab bis sich das Wetter bessert.

Im Urwald geht die Sonne um ca. 6:00 Uhr früh sehr schnell auf und um 18:00 Uhr sehr schnell unter (meist innerhalb einer Stunde), eine Dämmerung wie in Europa gibt es nicht. Es gibt ca. 12 Tagestunden und 12 Nachtstunden. In der Dunkelheit sieht man im Urwald und am Amazonas relativ wenig (außer bei Vollmond), dass müssen die Einheimischen bei der Fortbewegung im Amazonasgebiet unbedingt berücksichtigen und rechtzeitig (wenn es noch hell ist) ein Lager aufschlagen. Am Flussufer gibt es nachts kaum Erkennungspunkte (z.B. Leuttürme), die Schifffahrt vermindert die Geschwindigkeit und navigiert mit Handscheinwerfer. Wenn es möglich ist, vermeidet man Reisen bei Dunkelheit.