Anbau und Herstellung:



Die Tabakpflanze
Die Tabakpflanze

Die Tabakpflanze ist sehr anpassungsfähig, benötigt aber viel Wärme, Licht und Wasser. Die Temperatur für die Aufzucht sollte nicht geringer als 15°C betragen. Ist es kälter, so hört die Tabakpflanze auf zu wachsen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt werden die Blätter der Pflanze geschädigt und bei -3°C stirbt die Tabakpflanze. Ein halbes Jahr etwa benötigt es, dass vom Samen eine erntefertige Pflanze entsteht, die mehrere Meter hoch sein kann. Angebaut kann der Tabak überall werden, wo die oben genannten Bedingungen vorherrschen auch in Ländern, wo es in einigen Monaten Eis und Schnee gibt, da ja die Tabakpflanze nur 6 Monate benötigt um heranzureifen. Man pflanzt dann eben den Tabaksamen in den wärmeren, schneefreien Monaten.

 

Für 1 kg Tabak benötigt man ca. 20 Pflanzen. Eine Pflanze hat zwischen 10 und 20 Tabakblätter.

Das Tabakblatt
Das Tabakblatt

 

Die Blätter des Tabaks haben eine ovale Form, einen glatten, ungebrochenen Rand und weisen an den Ober- und Unterseiten kleine Härchen auf.

 

Die Tabakblätter werden geerntet, wenn sich das grün verfärbt zu hellgrün oder einige gelbe Stellen aufweist.

Die geernteten Tabakblätter werden bei Naturtabak mehrere Wochen lang getrocknet. Meist werden diese Tabakblätter an Schnüren in Trocknungsscheunen aufgehängt. Bei Industrietabak erfolgt die Trocknung in Heißlufttrockner und dauert maximal 1 Woche. Je langsamer der Tabak trocknet, desto besser die ursprünglichen Eigenschaften des Tabaks. Pflanzeneigene Wirkstoffe beginnen bei der Trocknung mit dem Abbau gespeicherter Reservestoffe (Eiweiß, Zucker, Stärke, Blattfarbstoffen) im Inneren der Tabakblätter. Bei zu schneller Trocknung können die Reservestoffe im Tabakblatt nicht effektiv herausgelöst werden.

Der Wassergehalt der Blätter sinkt von 90 % direkt nach der Ernte auf einen Gehalt von etwa 15 %, die Blätter färben sich braun und chemische Abbauprozesse setzen ein.

Nach der Trocknung erfolgt die Fermentierung des Tabaks. Es handelt sich bei der Fermentierung letztlich um die Fortführung derjenigen Abbau-Prozesse im Tabakblatt, die bei der langsamen Trocknung bereits eingesetzt haben. Unter der Fermentation des Tabaks wird ein Gärungsprozess verstanden, der die getrockneten Tabakblätter in einen lager- und verbrauchsfähigen Zustand bringen soll.

Genau hier bei diesem Gärungsprozess liegt der wesentliche Unterschied zwischen dem reinen Naturtabak aus dem Amazonasgebiet und dem Industrietabak der für Zigaretten und Pfeifentabak verwendet wird.

Im Amazonasgebiet wird der Naturtabak händisch mit einer Zuckerrohrmelasse bestrichen. Zuckerrohrmelasse, sieht aus wie Honig und ist ein Nebenprodukt, das bei der Zuckerherstellung gebildet wird. Durch Pressen und mehrfaches Sieden von Zuckerrohr wird ein dickflüssiger Zuckerrohrsaft gewonnen, der zum Abkühlen in Formen gegossen wird. Dabei kristallisiert sich an der Oberfläche der Rohzucker aus, während sich am Boden die sirupartige Melasse absetzt.

Bei dem Gärungsprozess von Industrietabak können Mineralöle, Paraffinwachse (Destillat aus Benzin, Heizöl oder Diesel), Teer, Arsen, Aceton, Glycerin, Sorbit (Zuckeraustauschstoff), Aromen, Lakritzenextrakt, Geschmacks- und Verdickungsstoffe, Feuchthaltemittel und weitere (bis 600 verschiedene) Zusatzstoffe hinzukommen. Die Idee ist gewisse Prozesse zu beschleunigen, den Geschmack zu verbessern und physische Abhängigkeit zu erzeugen, damit höhere Gewinne aus wirtschaftlicher Sicht erzielt werden können.

 Der von den Schamanen im Amazonasgebiet als MAGISCH (wegen seiner Wirkung) bezeichnete Tabak, hat deshalb diese Eigenschaft, da er wenig, bzw. nichts von seiner Ursprünglichkeit (Echtheit) verloren hat.

Der Naturtabak im Amazonasgebiet heißt Mapacho Tabak. Als Mapacho wird ein schwarzer oder brauner Tabak bezeichnet ohne chemischen Zusätze, der im Amazonasgebiet angebaut wird oder aber auch eine handgerollte, selbst gemachte Zigarette, die mit diesem Naturtabak gefüllt ist.

   Der gerollte Mapachotabak         Die gerollte Mapachozigarette


Es ist möglich diese Tabakart von Südamerika nach Europa mitzunehmen oder auch über das Internet, von Firmen die ihn importieren, zu bestellen. In Haushaltsmengen ist dafür keine extra Steuer zu bezahlen. In größeren Mengen muss man aber die gleiche Tabaksteuer zahlen wie auf Rauchwaren im Inland, sodass dann dieser Tabak sehr teuer ist.